Über die Produktion
Die Produktion „Beasts & Bodies“ widmet sich Formen der Bestialität als Projektionsfläche für das Nicht-Kontrollierbare und beschäftigt sich mit Prozessen kollektiver Imagination in Bezug auf Figuren der Menge und Menschenmassen. Das Stück baut thematisch auf die vorangegangene, praxisorientierte Recherche „Transgressing bodies. Körperlichkeit. Bestialität. Dualismen“ auf.
Unsere Überlegungen zur Menschenmenge und kollektiver Imagination rund um potenziell nicht (mehr) kontrollierbare Phänomene, stehen u. a. im Kontext von aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen, wie sie insbesondere im Bereich der Künstlichen Intelligenz und hochfunktionaler Automatisierung geführt werden. Uns interessieren die Gemeinsamkeiten, die sich zwischen den, zunächst gegensätzlich erscheinenden, kollektiven Vorstellungen zeigen: Des Triebhaften und Animalischen einerseits und der Technologisierung und Automatisierung andererseits. Im Begriff und Konzept der Bestialität bündelt sich die Pendelbewegung zwischen Menschlichem, Menschengemachtem und Unmenschlichem, das bestimmten Bewegungsqualitäten oder Körpern kollektiv zugeordnet wird. Um das Bild der Menge als etwas per se Normalisierendes gedanklich und praktisch herauszufordern, arbeiten wir mit der (Publikums-)Zumutung von Vertrauen und inspirieren uns an tierischen Schwärmen und deren kollektiver Intelligenz als widerständiges Mittel.