Bestien sind seit jeher Teil unserer Vorstellungskraft. Sie durchziehen Mythen, Erzählungen und prägen die Pop- und Unterhaltungskultur – in unzähligen Gestalten. Doch erst in unserer Fantasie entfalten sie ihre wahre Größe. Sie verkörpern das Unkontrollierbare – jenes Ungezähmte, das uns zugleich erschreckt und fasziniert. Wir fürchten sie und fühlen uns doch unwiderstehlich zu ihnen hingezogen. In ihrem Äußeren spiegelt sich unser Innerstes: Ängste und tiefe Sehnsüchte. Sie stehen für das, was wir zu beherrschen glauben – Triebhaftigkeit, Impulsivität, rohe Kraft – und das wir uns doch insgeheim ersehnen.
Das Bestialische überschreitet Grenzen – zeitlich, kulturell und körperlich. Es ist widerspenstig und entzieht sich festen Kategorien. Das Biest ist weder Tier noch Mensch noch Maschine – womöglich sogar körperlos. Seit jeher üben Bestien eine ungebrochene Faszination auf uns aus – vielleicht, weil wir nie ganz wissen, wo sie enden und wir beginnen. Was also, wenn die wahren Bestien nicht in der Dunkelheit auf uns lauern, sondern bereits in unserem Inneren wohnen?
Overhead Project entwirft ein bewegendes Panorama kollektiver Mythen. An der Grenze von Akrobatik und zeitgenössischem Tanz, zwischen Körper und Imagination, entfaltet sich ein eindrucksvolles Spiel mit der Schwerkraft – und wird zu einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit dem Archaischen und dem, was noch auf uns zu kommt.
Beasts & Bodies ist der erste Teil der Reihe „Transgressing bodies“ in welcher sich die Kompanie Overhead Project über mehrere Jahre mit Grenzgängen kollektiver Imagination beschäftigt.